Dienstag, 17. Juni 2008

Stufe für Stufe, gelangten wir am oberen Ende an. Die Kräfte wurden allmählich schwächer und der Wind schlagt unseren Körper wie in einem Sturm und gleichzeitig blies er ohne Unterbrechung über das mittelalterliche begierige Städtchen. Und unter uns die Kathedrale und unter unseren Sandalen die dunklen Jahrhunderte des Westens... und die Korruption, und die Hoffnungen, und das Stöhnen der Völker. Alle hörte ich, beim schreien im Einklang, für die Ewigkeit.
Plötzlich umgab mich von Kopf bis Fuß ein Mantel aus Eis und das blendende Weiß meiner Wangen wurde Blässe und Finsternis. Die Felsblöcke bebten und die lateinischen Inschriften wurden glühend. Und ein Zeichen drang in die Tiefe meiner Seele ein.

Stefania Renna